Kapregion-Namibia

29. September 2013

 

Der Countdown läuft! Noch 3Tage, dann werden wir starten. Gestern Abend war unser letztes Treffen vorm Start. Wir waren noch einmal gut bürgerlich Essen.

Nun hat Stefan bereits die Reisetaschen vom Dachboden geholt und die ersten Teile des Equipments befinden sich bereit zum Verstauen. Die Medikamente habe ich ebenfalls sondiert und ich denke, wir sind für fast alle Eventualitäten gewappnet. Ich habe mich in Anbetracht der Jahreszeit und der alarmierenden Berichte in der jüngsten Presse gegen eine Malariaprophylaxe entschieden und wir werden Malarone für eine Standby Therapie mitnehmen. Ich gehe eh davon aus, dass wegen der noch anhaltenden Trockenzeit in Nambia, schließlich ist dort zur Zeit Frühjahr, keine akute Malariagefahr besteht.

Natürlich hab ich ebenfalls für alle Eventualitäten, wie Durchfall, Übelkeit und Erkältung, einschließlich einem Breitbandantibiotikum, vorgesorgt.

Die größere Gefahr sehe ich im Sonnenschutz, der in Namibia bei den zurzeit herrschenden Temperaturen doch sehr wichtig sein wird.

Ich werde also gleich damit beginnen, die Sachen zu sondieren und meine Tasche vor zu packen. Schließen werde ich sie noch nicht, da sie ganz bestimmt noch einige Male umgepackt wird.

Natürlich wird auch etwas Marmelade und ein Glas Leberwurst nicht fehlen. Ich kann mich noch gut daran erinnern, mit welchem Genuss wir die Leberwurst auf unserer Indientour eines Morgens gegessen haben.

So, die Reisetaschen sind nun unten und das Packen hat begonnen. Zunächst werden die Blusen, mit kurzem und langem Arm, gesichtet. Hier werde ich auch einige Blusen mit UV- und Moskitoschutz einpacken.

Für den kühleren Abend packe ich ein Fleece- und einen Baumwollpullover ein.

 

2. Oktober 2013

 

Die Vorbereitungen sind nunmehr bereits abgeschlossen und wir sitzen im Flugzeug. Die letzte Tage und Stunden vor der Abreise sind schneller vergangen, als gedacht. Den Sonntag habe ich noch nutzen können um diverse Geräte, wie ipad, iphone und Kameras zu checken und auf den neuesten Stand zu bringen und am Nachmittag habe ich mit meiner Freundin im goldenen Oktober noch einen ausgiebigen Spaziergang durch unseren Ort Voxtrup bei Osnabrück gemacht.

Der Montag begann mit viel Arbeit in der Apotheke.

Nachdem der gestrige Dienstag in der Apotheke noch sehr hektisch war, konnte dann gegen Mittag nun endlich mein Urlaub beginnen. Drei Wochen Urlaub.

Nachdem ich am Nachmittag noch die letzten lebenswichtigen Dinge in den Koffer, bzw. in die neue Tasche gepackt hatte, diese wegen des Übergewichtes etliche Male wieder umpacken musste, konnten wir dann pünktlich um 17.00 Uhr unsere Freunde, die uns auf dieser Reise begleiten, abholen. Es begann ein wildes Puzzle mit unserem Gepäck, schließlich passte es oder wurde besser passend gemacht. Es ist ganz erstaunlich, was in den Kofferraum eines Phaetons so hineingeht. Um 20.00 Uhr trafen wir in unserem Ibis-Hotel in der Nähe des Amsterdamer Flughafens Schiphol ein. Es ist ein typisches Flughafenhotel, Zimmer wie Schiffskabinen und die Restaurants völlig überteuert. Wir verbrachten den Abend zunächst in einem Restaurant mit mäßigem Essen und anschließend im Pub mit der Live-Übertragung einiger Champions-League-Spiele. Mit einigen Bieren und der nötigen Bettschwere ging es dann in die Koje. Die Nacht war naja und der Wecker, respektive das Iphone klingelte (ich habe als Klingelton eine Harfenmelodie) gegen 7.00 Uhr. Duschen und die Dinge, wie Schlafsack etc. schnell in den Koffer packen und schon stehen wir zur Abholung durch den Shuttle bereit.

Das Einchecken in Amsterdam ist eine Katastrophe, wir sind, wider erwartend, nicht allein und mit den Formalitäten haben wir über eine Stunde zu tun.

Nun gönnen wir uns einen Kaffee und ein Sandwich und können recht schnell auch schon boarden.

Meine Fluginfo zeigt 9658 km bis zu unserem Ziel, Kapstadt. Der Kapitän erfreut uns mit der Nachricht von einer Flugzeit von 10 Stunden und 15 Minuten, 4,5 Std und das etwas geschmacksneutrale Mittagessen haben wir bereits hinter uns. Nun machen die meisten Passagiere ein kleines Schläfchen, ich jetzt auch.

Bislang ist es ein sehr angenehmer Flug und man kann es noch ganz gut ertragen.

Vielleicht hier mal kurz eine kleiner Ausblick auf unsere bevorstehenden Tage in Kapstadt. Wir werden also heute Abend gegen 21.00 Uhr landen, unseren Wagen abholen und dann zu unserer ersten Unterkunft, Beach Villa in Melkbosstrand, ca. 20 km nördlich, direkt am Atlantik gelegen, beziehen. Ich habe diese Lodge ausgesucht, da man hier einen tollen Blick auf das Meer und auf die vorgelagerte Insel, Robben Island, hat.

Der Vermieter, ein Deutscher namens Walter, hatte mir schon vor einigen Woche von der Ankunft der Wale berichtet, die hier ihre Jungen zur Welt bringen und sich noch geraume Zeit in den Gewässern zur Aufzucht aufhalten. Mir kommen die Erinnerungen an die grandiosen Momente während unseres letzten Aufenthaltes wieder in den Sinn und ich hoffe, diese diesmal wieder erleben zu dürfen. So ein Buckelwal mit seinen gigantischen Ausmaßen ist ein unbeschreiblicher Anblick. Wenn man dann diese Tiere mit ihren Jungen beobachtet, es ist sehr berührend.

Nach einer wahrscheinlich sehr kurzen Nacht haben wir dann morgen einen Termin um 10.00 Uhr im Township Masepumelele, etwa 20 km südwestlich von Kapstadt. Dort hat Lutz van Dijk ein Aidsprojekt gegründet, es handelt sich um eine Einrichtung für Aidswaisen. Vor einigen Wochen war Lutz in Osnabrück und hat über das Projekt und seine Arbeit berichtet. Er schreibt Jugendbücher und kann sehr anschaulich berichten. Ich bin gespannt, sind wir doch durch unsere Erfahrungen im Slum von Mumbai mit den Äußerlichkeiten bereits vertraut, soweit man von Vertrautheit in diesem Zusammenhang überhaupt reden kann. Aber gespannt bin ich trotzdem, auch wie sich die Lebensumstände zu denen in Indien unterscheiden.

Ich hatte vor zwei Wochen auf der Expopharm in Düsseldorf ein sehr interessantes Gespräch mit einer argentinischen Apothekerin, die für "Apotheker ohne Grenzen" arbeitet. Als ich mit meiner Ausbildung damals fertig war, hatte ich auch über eine derartige Arbeit nachgedacht, doch leider gab es damals nicht die Voraussetzungen und dann hat sich der Gedanke auch schnell wieder verflüchtigt, hatte ich ja damals schon Stefan kennengelernt. Aber interessiert hat es mich seit dem immer wieder. Die Apotheker sind noch eine sehr kleine Gruppe und unterstützen nur einige wenige Projekte, es fehlt eben halt an finanziellen Mitteln. Vielleicht werde ich nach unserer Rückkehr doch noch mal den Kontakt zu Bettina Landgrafe aufnehmen, sie betreut das Projekt Madamfo Ghana, in dem ja unser Patenkind Daniel lebt. Wie der Zufall es will, habe ich erst vorgestern ein Foto und eine kurze Info über ihn bekommen.

Ich melde mich noch einmal aus dem Flugzeug: wir haben es nun fast geschafft. Es bleibt noch eine reine Flugzeit von 1 Stunde und ich glaube, wir haben auch alle Getränke- und Mahlzeiten gut überstanden. Man kann abschließend sagen, der Service ist vorbildlich, das Personal super nett und auch nicht diese Bohnenstangen, sondern schon auch, so wie unsere Maxima, die lustigste Königin. Doch leider muss man auch feststellen, dass die Holländer das Kochen nicht erfunden haben und es wahrscheinlich auch nicht mehr erlernen werden. Man hat uns eher mit Chicken oder Pasta, einem Pappbrötchen mit Eiersalat oder Schinken und einem Stück gummiartiger Pizza belästigt. Naja, Gott sei Dank steht uns ab jetzt ein kulinarischer Hochgenuss nach dem anderen bevor, und dann noch die fruchtigen Tröpfchen...

Mein Bildschirm zeigt noch 522 km in 10972 Meter Höhe, es ist 20.17 Uhr, die Außentemperatur beträgt in dieser luftigen Höhe -51°C.

 

6. Oktober 2013

 

Wir kommen kaum zum Schreiben, die Zeit rast. Ich versuche mal, die letzten Tage zusammen zu fassen:

Nachdem wir gelandet waren, kamen wir problemlos durch den Zoll, konnten den Wagen, einen Toyota Avanca unser Eigen nennen und fuhren, auf der rechten Seite wohlgemerkt, zu unserer ersten Unterkunft in Melkbosstrand, ca. 25 km nördlich von Kapstadt, direkt am Atlantik gelegen.

Wir wurden sehr nett von einer Schwarzen empfangen und erhielten zunächst eine Einweisung in die verschiedenen Schließanlagen. Ein Drücker für das Tor zur Einfahrt, einen Schlüssel für das so genannte Bettlertor, eine schmiedeeisernes Tür vor der Eingangstür, für die wir eben auch einen Schlüssel erhielten, einen Schlüssel für unser Zimmer, für die Tür zum Frühstücksraum und für unseren Safe. Der Schlüssel für unsere Terrassentür steckte.

Nachdem wir die Zimmer bezogen hatten, genossen wir unseren ersten südafrikanischen Weißwein, witziger Weise einen Wein, den wir selbst im Keller haben und gerade erst vor ein paar Tagen getrunken hatten.

Einigermaßen geschafft fielen wir danach ins Bett.

Der erste Morgen begann dann sehr hektisch, da wir ja einen Termin um 10.00 Uhr mit Lutz von Dijk hatten.

Also ließen wir uns durch das Iphone um 7.00 Uhr wecken um gegen 8.00 Uhr ein sehr reichhaltiges Frühstück einzunehmen und Richtung Kapstadt zu fahren. Wir gerieten in den morgendlichen Berufsverkehr und mit einiger Verspätung kamen wir gegen 10.30 Uhr in Masiphumele, einem Township südlich von Kapstadt gelegen an.

Lutz stand schon vor dem Haus von HOKISA, der Heimat der an Aids erkrankten Kinder.

In dieser Einrichtung werden 20 Kinder, alles Waisen, liebevoll betreut und mit den notwendigen Medikamenten versorgt.

Wir werden sehr herzlich von ihm empfangen und er zeigt uns die Unterkunft und das gesamte Projekt.

Leider hat er nur begrenzt Zeit und wir versuchen in der Kürze unsere Fragen los zu werden.

Er bittet noch eine Mitarbeiterin uns noch mit dem Wagen durch das Township zu fahren und uns weitere Einrichtungen zu zeigen. Mit großem Stolz zeigt sie uns die neuen Häuser, Unterkünfte für weitere von Aids erkrankte Menschen. Auch diese Häuser wurden durch Spenden und durch den Verkauf der von Lutz geschriebenen Jugendbücher finanziert.

Da dieser Termin doch etwas kürzer verläuft, als geplant, fahren wir anschließend noch nach Simonstown. Nach einem kurzen Gang durch den kleinen Ort am Indischen Ozean, dem vergeblichen Versuch Geld zu wechseln, da wir einen Ausweis zum Tausch benötigen, fahren wir anschließend nach Bowlders.

Unsere Freunde besuchen die Kolonie von Pinguinen. Stefan und ich genießen auf einer Terrasse eines Restaurants die grandiose Aussicht bei strahlendem blauen Himmel und Sonnenschein. Auf der anderen, der westlichen Seite fahren wir den Chapmans Piek, diese grandiose Küstenstraße Richtung Kapstadt, kommen durch Haut Bay, dem Wohnort von Dennis Goldberg, der leider zur Zeit in Schottland ist und wir ihn nun doch nicht treffen können. Der Verkehr nimmt nun wieder etwas zu.

Wir entscheiden uns heute bereits zum Tafelberg zu fahren, da das Wetter etwas umschlagen soll und wahrscheinlich die Bahn hinauf zum Tafelberg wegen des starken Windes nicht mehr fährt.

Wir haben tatsächlich Glück und es geht mit Gondel nach oben. Oben angekommen können wir den grandiosen Ausblick bei herrlichem Sonnenschein und fast Windstille genießen. Auch sind zur dieser Zeit kaum Besucher dort.

Mit der Gondel geht es dann auch wieder runter. Für den Fußweg würde man gut 1,5 Stunden benötigen.

Abends essen wir in einem Vorort, in Blaubeerstrand,einem Restaurant namens Ons Hiusie. Das Essen ist einfach, aber lecker.

Wieder in unserer Unterkunft angekommen genießen wir noch eine Flasche Bier auf der Terrasse.

Am nächsten Morgen stehen wir ebenfalls gegen 7.00 Uhr auf und können uns heute mit dem Frühstück mehr Zeit lassen.

Heute strahlt ebenfalls die Sonne, doch der Wind hat deutlich zugenommen und der Tafelberg ist von seinem "Tischtuch" bedeckt. Wir haben also alles richtig gemacht.

Wir entscheiden und den Tag am Kap zu verbringen. Wieder geht es in Richtung Indischem Ozean nach Simonstown und von dort in den Nationalpark der Kapregion. Wir genießen die grandiose Landschaft, der Himmel bezieht sich zunehmend und es wird auch immer windiger, in Böen erreicht er sogar Stärke 8-9. Also kann man sich nun einen Eindruck von den Stürmen am Kap machen, die so viele Schiffsunglücke gefordert haben.

Wir fahren zunächst zum Aussichtsturm am Kap und meine Freundin und ich fahren mit der Bahn hinauf, die Männer laufen hoch. Fast zeitgleich kommen wir oben an.

Wieder haben wir einen grandiosen Ausblick und sehen noch dazu unsere ersten Wale, direkt vor der Küste.

Anschließend geht es dann zu dem obligatorischen Punkt am Kap, an dem man sein Erinnerungsfoto macht. Auch wir fotografieren.

In einer windgeschützten Ecke eines Informationszentrums genießen wir unser Picknick.

Erst kurz vor dem Sonnenuntergang fahren wir an der westlichen Seite, am Atlantik, den Chapmans Piek.

Es geht dann noch durch die nächtliche V&A Waterfront, wo wir ein Bierchen zischen.

Erst gegen 21.00 Uhr kommen wir wieder in unserem Haus an.

Gestern nun ist der Tag, an dem auf dem Grundstück, direkt vor unserer Terrasse eine Hochzeit stattfand. Die Pavillons wurden bereits einen Tag zuvor aufgebaut und die Tische werden gedeckt. Während des Frühstücks können wir die Vorbereitungen beobachten.

Es wird für rund 40 Personen eingedeckt, große runde Tische, jeweils eines in einem Pavillon. Für den Ort der Zeremonie wird ein roter Teppich ausgelegt und ein separater offener Pavillon mit Blick auf das Meer aufgebaut. Leider ist es heute bedeckt und deutlich kühler.

Wir verlassen jedoch den Ort der Feierlichkeiten und begeben uns auf die Tour mit dem "Hop on-hop-off-Bus" durch Kapstadt. Mit der roten Buslinie durchqueren wir die Stadt.

Anschließend geht es zu Fuß weiter und schließlich lassen wir uns mit dem Taxi wieder zur Waterfront bringen, wo wir noch eine Kleinigkeit zu uns nehmen.

Wir entschließen uns wieder zum Haus zu fahren und bekommen dort angekommen die letzten Arbeiten des Abrüstens mit.

Anschließend fahren wir in den Nachbarort und genießen ein vorzügliches Essen in einem sehr witzigen Restaurants, direkt am Strand. Das Restaurant heißt Ocra und der Fisch und auch mein Rinderfilet ist eine Wucht.

Wir lassen den Abend noch auf unserer Terrasse bei einem Gläschen ausklingen.

 

 

 

7. Oktober 2013

 

Gestern waren wir einen kleinen Teil der Gardenroute bis Hermanus gefahren, in der Hoffnung Wale zu sehen. Bislang hatten wir hier in der Kapregion noch keine gesichtet.

Hermanus liegt ca 90 km östlich von Kapstadt und die reine Fahrzeit ist gut 2 Stunden, da man auch durcg das Gebirge muss.

Auf dem Hinweg haben wir einen Stopp bei der Pinguinkolonie in Bettysbay gemacht. Dort leben die Pinguine wirklich in einer großen Kolonie auf den Felsen. Mir gefällt es hier viel besser als in Simonstown. Wenn diese Tiere bloß nicht so stinken würden.

Anschließend geht es auf der Küstenstraße weiter Richtung Osten. In Hermanus zog es sich zunächst zu und wir haben zunächst mal etwas gegessen. Dann pünktlich mit der letzten Gabel kamen die ersten Wale und dann ist man süchtig. Bis 17.00 Uhr standen wir am Ufer und konnten die Wale in der Bucht beobachten, filmen und fotografieren. Ein unbeschreibliches Schauspiel, wenn diese riesigen Tiere aus dem Wasser springen! Ich hoffe, ich konnte dies auch auf die Kamera bannen.

Dann also der gut 2 stündige Rückweg und wir haben in Blaauwbergstrand in einem Fischrestaurant " on the rocks" mit einem unbeschreiblichen Blick auf das nächtliche Kapstadt ganz ausgezeichnet gegessen.

Natürlich gab es dann bei uns auf der Terrasse noch den obligatorischen Absacker, einen Weißwein aus Boschendahl.

Heute werden wir hier die Zelte abbrechen und Richtung Stellenbosch fahren. Nun widmen wir uns knapp zwei Tage dem Wein!

 

 

 

9. Oktober 2013

 

Ich komme wieder erst Tage später dazu die Ereignisse zusammen zu fassen.

Am kommenden Morgen sind wieder also sehr nett von Thandy, der schwarzen Managerin des Guesthouse verabschiedet worden.

Um uns so richtig von Kapstadt, bzw. der Region zu verabschieden, sind wir dann noch nach Sommerset West, bzw. nach Strand gefahren.

Dort haben wir noch mit einem unglaublichen Blick auf den Strand und das Meer gesessen und eine Kleinigkeit gegessen.

Dann ging es in Richtung Stellenbosch. Wir hatten uns zu 17.00 Uhr in unserem nächsten Guesthouse Kerensvine aversiert, so haben wir die Zeit genutzt und das auf dem Weg gelegene Weingut von dem Golfer Ernie Ells besucht. Dort nahmen wir, auf der Terrasse mit einem unglaublichen Blick in das Tal, unsere erste Weinprobe.

Für den Abend haben wir vorsorglich noch zwei Flaschen mitgenommen.

Natürlich waren wir pünktlich kurz vor 17.00 Uhr bei Kerensvine.

Kerstin und Rene, zwei Ossis aus Dresden, haben uns sehr nett begrüßt. Sie sind befreundet mit Gottfried und Andrea, unseren Ösis aus Mossel Bay, den Vermietern von unserer letzten Südafrika-Reise vor 2 Jahren.

Kerstin und Rene sind Anfang 40 und sind vor 4 Jahren nach Südafrika gekommen. Das Haus haben sie gekauft und umgebaut, mit einem unverbauten Blick auf die Berge.

Rene war Tennistrainer und hat zunächst im Verein, anschließend in einem Hotel gearbeitet, Kerstin ist Betriebswirtin.

Beide haben aus ersten Ehen Kinder, die sie 1-2 mal im Jahr besuchen.

Im hiesigen Winter machen sie 2 Monate das Guesthouse dicht und reisen für 4 Wochen nach Deutschland und 4 Wochen machen sie Urlaub, dieses Jahr in Asien.

Nun aber zurück zu uns. Wir sind am Abend dann noch sehr lecker Essen gegangen , auch wieder bei Ernie Ells. Das Restaurant liegt im Zentrum von Stellenbosch und heißt Big Easy. Es ist sehr individuell eingerichtet und das Essen ist exklusiv.

Natürlich nahmen wir noch einen Absacker auf der Terrasse.

Der Dienstag war dann dem Wein gewidmet. Von Kerstin haben wir uns eine Empfehlung geben lassen und danach fuhren wir zunächst in Richtung Franschhoek. Durch den Ort ging es dann zu einem Weingut namens Haut Gabriere, hier wird vorwiegend Schaumwein produziert.

Auf der Terrasse saßen wir bei 6 ausgesuchten Sektsorten. Voll des alkoholischen Getränkes ging es zu einem weiteren Weingut, La Motte. Hier werden wirklich sehr edle Weine produziert und aufgrund des noch sehr jungen Tages haben wir uns mit einer Besichtigung zu frieden gegeben. Die Anlage ist sehenswert. Wir haben uns anschließend die kleine, mit ihren weißen kleinen Häusern sehr anheimelnde Stadt der Hugenotten, Franschhoek, angesehen,

Gegen Mittag stand die Sonne schon sehr steil am Himmel und die Temperaturen nahmen stetig zu. Wir fuhren auf Empfehlung von Kerstin zu dem Weingut Bread und Vine.

Dort angekommen saßen wir in einem beschatteten Garten und genossen einen kleinen Imbiss.

Weiter ging es wieder zurück in Richtung Stellenbosch zu unserem letzten Weingut für heute, einem kleinen, aber exklusiven Weingut Oldenburg. Wir genießen eine Weinprobe auf der Terrasse. Als einzige Gäste werden wir sehr nett in das Sortiment eingeführt. Der Besitzer des Gutes kommt gebürtig aus Oldenburg und schon keimen die Heimatgefühle auf.

Gegen frühen Abend kehren wir zu unserer Unterkunft zurück und wieder bleibt nur wenig Freizeit. Der Tisch in einem Restaurant in einem Golfclub war ja für 19.30 Uhr gebucht.

Ein kleines Restaurant, sehr geschmackvoll eingerichtet, mit einer ausgesprochen freundlichen Bedienung.

Das Essen war hervorragend.

Wir genießen noch auf der Terrasse unseren gekühlten Wein.

Heute werden wir nun die Kapregion verlassen und uns auf den Weg nach Namibia machen.

Da unser Flug erst gegen frühen Abend geht, nutzen wir den Vormittag noch zu einer Standbegehung durch Stellenbosch. Über durch Touristeninformation buchen wir einen Standrundgang durch den Ort. Von einer netten älteren Dame lassen wir uns durch die Geschichte des Ortes weisen.

Es hat sich allemal gelohnt, es war super, noch dazu bei wolkenlosem Himmel und angenehmen Temperaturen.

Anschließend nahmen wir noch einen Imbiss in einem der kleinen Restaurants in Stellenbosch und holten unsere Koffer von unseren Gastgebern.

Der Flug nach Windhoek mit Air Namibia war in der wenig gebuchten Maschine bei gutem Service angenehm.

In Windhoek landeten wir nach ca. 1,5 Stunden auf einem eher kleinen und überschaubaren Flughafen. wir organisierten unserern bei Avis gebuchten 4x4 Toyota Fortuner, tauschten am Flughafen etwas Geld und fuhren zu unserer ersten Unterkunft, der ersten Haus am Platze, zum Hotel Heinitzburg.

Wir bewohnten die Burgzimmer und nahmen auf einer wunderschönen Terrasse noch einen Schlummertrunk. mit Blick auf die nächtliche Stadt.

Am kommenden Morgen mussten wir leider dieses sehr gediegene Hotel nach einem edlen Frühstück sehr zeitig verlassen, da die Fahrt von ca. 500 km zum Etoscha NP anstand. Gleich nach dem Frühstück deckten wir uns in Windhoek noch mit etwas Wasser, Keksen und Obst ein.

Stefan hatte sich recht schnell mit dem Wagen vertraut gemacht und auf einer geteerten Straße ging es schnurstracks Richtung Norden.

Unsere Lodge Mokuti lag direkt am östlichen Rand des Parks und wir erreichten die Lodge gegen 14.00 Uhr.

Unsere Unterkunft war eine reetgedeckte runde Hütte, mit allem Komfort.

Genau eine Stunden blieben uns, dann ging es mit Nikolas auf unseren ersten Gamedrive. Leider war Nikolas nicht so recht motiviert und mehr mit seinem Handy beschäftigt, aber dennoch sahen wir beeindruckend viele Giraffen und einige Löwen.

Die Lodge Mokuti war bis vor geraumer Zeit in Händen der Kempinski-Gruppe. Nun wird sie anderweitig geführt und hat wohl auch deutlich an Servicequaität eingebüßt.

Wir nahmen unser Essen bei noch gut 28 Grad C auf der Terrasse ein und das Buffet war reichhaltig. Heute ging es dann sehr zeitig ins Bett.

Am darauf folgenden Tag ging es nun auf große Pirsch, mit einem neuen Guide namens John. Dieser gab sich sowohl auf der Morgen- wie der Abendtour sehr große Mühe uns alle Tiere zu zeigen. Sogar den uns zu den BIG FIVE noch fehlenden Leoparden haben wir gesehen. Der Etoscha NP ist ca 60000 km2 groß und die eigentliche Pfanne, eine Salzebene, ca 22000 km2. Es sind unendliche Weiten. Da es in der letzten Zeit kaum geregnet hatte, waren die Tiere vorwiegend an den Wasserlöchern zu bestaunen.

Am kommenden Tag fuhren wir dann mit unserem eigenen Wagen von Ost nach West durch den NP. Wider erwartend sahen wir noch beeindruckend viele Tiere und wir ließen uns mehr Zeit, als geplant. Di Temperaturen stiegen um die 40 Grad.

Die Fahrt durch den NP ist zeitaufwendig, da nur ein so genannter Pan, eine Schotterpiste durch den Park führt.

Unser nächstes Ziel war Vingerklip, eine Felsformation mit einem mehrere Meter aus dem Erdboden herausragenden Felsen.

Die Lodge lag an einem Hang innerhalb des NP und wir bezogen unsere Bungalows, die über einen Holzsteg verbunden waren. Die Lodge bietet einen traumhaften Blick in eine unendliche Weite . Am Abend hatte ich im Vorfeld einen Tisch in einem Restaurant oben auf einem der Felsen gebucht, namens Eagles Nest.

Der Aufstieg war für mich nicht ganz ohne und es kostete einige Überwindung. Zuletzt kostete eine steile an den Hang gebaute offene Metalltreppe meinen ganzen Mut. Oben angekommen konnten wir einen atemberaubenden Blick genießen. Im Restaurant selbst finden gerade mal 20 Personen Platz und wir genießen ein etwas Fleisch lastiges Essen. Wir werden nett bedient und bekocht. In der tiefen Dunkelheit geht es dann wieder hinunter zu unseren Bungalows. Jetzt, so ganz ohne Sicht in die Tiefe versuche ich den Weg nur möglichst schnell hinter mich zu bringen.

Es war ein tolles Erlebnis, leider hat es mit dem klaren Sonnenuntergang nicht so richtig geklappt, doch es hat sich gelohnt.

 

19. Oktober 2013

 

Am nächsten Morgen stehen wir wieder recht zeitig, meistens gegen 7,00 Uhr auf und machen uns auf den Weg durch den Namik-Naukluft-Park. Eine ganz abwechslungsreiche Gegend über Fjells und durch Gebirgsgegend, dann mal wieder Steppe und dann unendliche Weite in der Wüste.

Die Temperatur ist erdrückend, wir bewegen uns noch immer bei ca. 38 Grad C. Schon während der gesamten Reise haben wir Schwierigkeiten mit der Haut und den Schleimhäuten, bis zu Nasenbluten. Es ist extrem heiß und eine sehr niedrige Luftfeuchtigkeit. Die Lippen sind wie ausgetrocknet.

Beachtlich ist auch die Höhe, auf der wir uns zeitweilig befinden. Es geht bis zu 2300 m hoch.

Unser Ziel heißt heute Swakopmund, eine Stadt mit 20000 Einwohnern und direkt am Atlantik gelegen. Wir haben die Lode The Stiltz ausgesucht und wir bewohnen dort zu viert eine Villa mit einem unglaublichen Blick auf die Flamingos. Unsere Villa ist auf Stelzen gebaut und man könnte getrost eine größere Party darin feiern.

Wir erreichen Swakopmund erst am späten Nachmittag und kurz vor Sonnenuntergang fahren Uwe und ich noch zum Supermarkt. Wir kommen zu spät um noch einen Platz in einem vernünftigen Restaurant zu bekommen und beschließen zu Hause zu speisen. Endlich haben wir auch mal ein wenig Zeit die Koffer wieder mal zu ordnen.

Unser Rhythmus verlangt uns ein durchdachtes Packen der Koffer ab. Eine Nacht Hotel Heintizburg, 2 Nächte Mokuti, eine Nacht Vingerklip, 2 Nächte Swakopmund, eine Nacht Sossusvlei und dann zum Abschluss 2 Nächte Goche Ganas, in der Nähe von Windhoek.

Wir legen auf unserer Reise durch Namibia gut 2400 km zurück, hinzu kommen noch ca. 1200 km in der Kapregion, über 25000 Flugkilometer. Das Ganze in knapp 17 Tagen. Von Erholung kann nicht die Rede sein, aber voller Eindrücke.

Aber wieder zurück zu den Tagesereignissen. Wir konnten unser Essen leider nicht auf der Terrasse einnehmen, doch haben wir hier ja auch ein ganzes Haus, in dem wir uns ausbreiten können.

Am Morgen werden wir gleich nebenan unser Frühstück einnehmen und anschließend haben meine Freundin und ich eine Tour in die Wüste gebucht. Es soll für mich das beeindruckendste Erlebnis dieser Reise werden obwohl mir unglaublich übel von der Fahrt die Dünen rauf und runter ist. Es ist schon sehr interessant zu beobachten, welche Route unsere Fahrer nehmen. Die Dünen werden immer im rechten Winkel angefahren.

Die Männer haben sich für einen Bummel durch den Ort entschieden und wir treffen uns in unserem Haus wieder um dann nochmals durch den Ort zu gehen. Auf der Jagd nach deutschen Ursprüngen treffen wir auch auf heimatliche Bauten und in einem Antiquitätengeschäft auch auf deutsche Wurzeln.

Am Abend haben wir einen Tisch nahe der Seebrücke reservieren lassen und wir essen sehr leckere Fischgerichte.

Bereits am nächsten Morgen geht es dann wieder weiter.