Athen - Kykladen

Athen

Mit der Lufthansa geht es von Münster über München nach Athen. Dort kommen wir nach insgesamt knapp 5 Stunden am Flughafen an. Geplant war für den Weg in die Stadt die Metro zu nehmen, die Schalter waren jedoch verwaist, Streik. Unsere erste Begegnung mit dem streikfreudigen Völkchen. Also nehmen wir die Alternative, ein Taxi. Die Fahrt zum Hotel dauert knapp 40 Minuten und kostet 38,-€.

Unser Hotel, das AD Suite Hotel, liegt super zentral, direkt an der Metrostation der Akropolis. Das Akropolismuseum ist in 3 Minuten zu Fuß zu erreichen.

Wir werden sehr nett vom Concierge, Angelo, empfangen und von ihm bekommen wir einige sehr gute Tipps.

Die Zimmer sind geräumig, doch leider haben wir keinen Blick auf die Akropolis, diesen hat man jedoch von der Dachterrasse des Hotels, dort befindet sich auch eine Bar und morgens wird dort gefrühstückt.

Unsere Begegnung mit Athen startet mit einer Fahrt mit einem Hot-on-hop-Bus. Stefan hat den "gelben Bus" mit einem Kombi-Ticket vorab gebucht und wir können insgesamt 5 Busrouten und 2 geführte Spaziergänge, sowie einige Eintritte zu den Sehenswürdigkeiten nutzen. Für das City-Ticket haben wir pro Person 27,-€ gezahlt, also ausgesprochen preiswert im Vergleich zu anderen Metropolen.

Um einen ersten Eindruck zu erhalten begeben wir uns auf der blauen Route einmal kreuz und quer durch die Stadt, entlang der Hauptattraktionen. Nach einem kleinen Snack in Form eines griechischen Joghurt besuchen wir das Parlament und bewundern die schwungvoll tänzelnden Bewegungen der Wachsoldaten vor dem Gebäude. Einen lustigen Eindruck macht auf mich die wohl historisch begründete Uniform der Jungs, mit Faltenrock, Strumpfhosen und den niedlichen Schuhen mit den Bommeln.

Wir verweilen dort einige Zeit und beim Fotografieren wird dann Stefan das Handy geklaut. Am meisten ärgert es ihn, dass er es nicht einmal gemerkt hat. Dies ist auf allen unseren Reisen die erste negative Erfahrung in dieser Hinsicht.

In einer ganz einfachen Taverne in einer etwas dunkleren Gegend der Stadt probieren wir den ersten griechischen Salat, Sardinen und einen Eintopf mit Rindfleisch, Tomaten und Reis. Alles ist sehr lecker, der Wein etwas sauer. Dafür sitzen wir zwar einfach an kleinen Tischen, doch dieses Restaurant scheint bei den Griechen sehr beliebt zu sein.

Zum Abschluss des ersten Tages nehmen wir mit Blick auf die sehr schön elimuminierte  Akropolis  ein kühles Mythos-Bier auf unserer Dachterrasse.

 

Auf Angelos Empfehlung stehen wir sehr früh auf um möglichst zeitig vor den Touristenströmen an der Akropolis zu sein. Wir haben keine Fast-Tickets gebucht, dies sollte man ganz sicher zu den Zeiten der Hochsaison machen. Wir besorgen uns die Tickets direkt an einer der Kassen vor Ort in knappen 5 Minuten und zu dieser Zeit können wir die Stätte sehr entspannt besichtigen. Ein Kombiticket für eine Reihe von Sehenswürdigkeiten kostet 30,-€ und die, die hier nicht inkludiert sind, werden durch unser Busticket abgedeckt. Angesichts der Finanzkrise wurden in 2006 die Eintrittspreise erhöht, doch dies hält sich im Vergleich zu anderen europäischen Städten sehr in Grenzen. Übrigens treffen wir, mal abgesehen von dem Langfinger, in Athen durchweg auf sehr freundliche und hilfsbereite Menschen.

 

Wir erklimmen den Hügel mit den diversen Tempeln und ich frage mich, ob die alten Griechen auch schon Arthrose hatten und wie die hier hoch gekommen sind. Zumal die Stufen teilweise sehr unterschiedlich sind und deren Höhe mich teils herausfordert. Wenn man es jedoch dann geschafft hat, immerhin liegt das Gebiet der Akropolis auf einem  159 Meter hohen Hügel, ist es schon ein eigenartig erhabenes Gefühl. Die Tempel sind aus Marmor und selbst die Wege sind mit Marmor gepflastert. Wie hat man dies von Menschenhand erschaffen, noch dazu in unglaublich knapper Zeit? Wir bekommen mit unseren  hoch technischen Mitteln ja noch nicht einmal einen banalen Flughafen oder einen Bahnhof in einer Generation hin.

 

Nach einer ausgiebigen Besichtigung der alles überragenden Kultstätte sehen wir uns im Anschluss die Skulpturen und Fresken des Parthenon, sofern sie noch in Besitz der Griechen sind, im Akropolismuseum an. Das Museum liegt direkt unter der Akropolis, ca. 100 Meter entfernt und wandelt man auf den mit Kopfsteinpflaster und Platanen versehenen Alleen, so fühlt man sich ein ganz bisschen in der Zeit der alten Griechen. Das ist sehr geschmackvoll gemacht und da können die Römer von den Griechen lernen, wenn ich da so an die Via Apia denke.

 

Das Akropolismuseum ist zu Recht als eines der Besten Museen der Welt ausgezeichnet, die Architektur ist schon sehr futuristisch und man kann auf Glasplatten oberhalb der Ausgrabungen wandeln, wenn man kann.

 

Das Haus ist nicht  mit den Exponaten überladen, es lässt sich alles sehr entspannt erkunden. Beeindruckend wirken auf mich die kleinen filigran bemalten Tongefässe und natürlich die sich im oberen Stockwerk befindenden  Fresken des Parthenon. Der Parthenon ist durch die riesigen Glasfronten immer sichtbar und man bewegt sich um den maßstabsgetreuen Innenraum mit dem Fresko? Der stetige optische Bezug zum originalen Gebäude ist sehr schön hergestellt.

 

Als nationalen Missstand wertet man die durch den Briten Elgin nach England gebrachten Fresken und fordert diese heute zurück. Man hat die fehlenden Fresken durch Repliken aus Gips deutlich sichtbar durch die weiße Färbung ersetzt, so erhält man einen guten  Gesamteindruck.

 

Ich bin in dieser Angelegenheit auf der Seite der Griechen, denn hier hat man doch einen Bezug zu den Fresken, in London im British Museum fehlte er mir doch sehr. Aber nun haben wir ja im Neuen Museum in Berlin auch die Nofretete und  den Pergamonaltar, da kann man wohl auch mal einen Gedanken darüber verschwenden. Es gibt eben immer zwei Seiten auf der Medaille.

 

Also zurück zu den Fresken, die Briten weigern sich und dabei wird es wohl auch bleiben.

 

Am Abend wählen wir ein Restaurant in einer der sehr touristischen Altstadtstraßen, doch wir werden erstens nett bedient und auch das Essen ist typisch und sehr lecker.

 

Am letzten Tag in Athen haben wir uns für einen Spaziergang durch einen sehr schönen Teil des Parks unterhalb der Akropolis entschieden. Wir starten mit dem Dionysostheater, der ältesten Spielstätte in der Antike. Anschließend kommen wir  zum Pnyx, einem der ältesten Versammlungsorte mit Blick auf die Akropolis, hier wurde zum ersten Mal der Spruch " Wir sind das Volk" Geschichte.

 

Anschließend schlendern wir durch den sehr urigen Garten des Observatoriums, dort wachsen Kürbisse und Mais, wie und warum bleibt uns verschlossen. Einige junge Studenten erklären uns ihre Kunstobjekte, die sie in diesem Garten präsentieren.

 

Weiter geht es zur Agora, einer Art Begegnungsstätte mit einer antiken Shoppingmal, so will ich es mal bezeichnen. Hier spielte sich wohl das soziale Leben ab. Der Höhepunkt folgt dann noch mit dem aus der Antike bestens erhaltenen Tempel des Hephaistos. Hier kann ich mir die Zeit wohl noch vorstellen, keine Ruine, ein richtiger Tempel. Schade, hier hätte ich mir auch eine Rekonstruktion des Innenraumes mit z.B. Fresken gut vorstellen können.

 

Unser Spaziergang endet dann in einem sehr quirligen Viertel Monstiraki. Eine Mischung aus Flohmarkt und Basar erwartet uns und wir gönnen uns einen leckeren griechischen Joghurt mit Früchten, die ideale Zwischenmahlzeit bei gefühlten 39 Grad. Solche kleine Imbisse mit Joghurt könnte ich mir in Deutschland auch gut vorstellen. Wir fahren nun mit dem Bus zum Panastenaikon Stadion, das Olympiastadion in dem 1896 die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit stattfanden. Das Stadion ist sehr beeindruckend, es fasst 50000 Zuschauer auf seinen Marmorbänken. Das kleine Museum und die Katakomben lohnen ebenfalls einen Besuch.

 

Zurück geht es mit dem Bus zum Monastiraki und wir teilen uns einen Kebab.

 

Unser zweiter Berührungspunkt mit der streikfreudigen griechischen Gesellschaft hatten wir dann im Anschluss, da wir zunächst wegen einer Demo den Bus wechseln mussten und dann auch diesen verlassen und in die Metro umsteigen mussten. Nun machte sich wenigstens die zentrale Lage unseres Hotels an der Metrostation bezahlt.

 

Am Abend wählen wir ein Restaurant in der Plaka, einem sehr ursprünglichen Stadtteil von Athen, leider auch sehr von Touristen überlaufen .

 

Wir sitzen schöner als in der einfachen Taverne des ersten Abends, das Essen war dort zwar einfach aber deutlich besser.

 

Am letzten Morgen in Athen klingelt der Wecker bereits um 5:30 Uhr, wir müssen mit dem Taxi nach Piräus und dann geht es mit der Fähre in 4:30 Std. nach Mykonos.

 

Kykladen

 

Für 22€ bringt uns der Taxifahrer direkt zu dem Terminal E7 unserer Hellenic Fähre, einer Autofähre mit mehreren Decks und sogar Kabinen. Wir haben jedoch keine Kabinen, Schlafsessel oder Sonstiges gebucht und begeben uns auf eines der oberen hinteren Sonnendecks, eine gute Wahl. Nur das Hochwuchten unserer doch viel zu schweren Koffer macht etwas Probleme. Aber wir genießen bei tollem Sonnenaufgang die Überfahrt mit unserem Lunchpaket unseres Hotels. Die Fahrt geht quer durch die Kykladen und einem Stopp auf Syros. Eine Insel, die mir bis heute völlig unbekannt war, jedoch mit 16000 Einwohnern deutlich größer ist als Mykonos.

 

Die Fähre kommt auf Mykonos im neuen Hafen an und wir nehmen ein Taxi zum Avis-Schalter in der Altstadt. Es sind etwa 22 Kilometer bis zu unserem Hotel im Südosten der Insel. Wir beziehen das Hotel und genießen einen unglaublichen Blick auf eine der schönsten Buchten der Insel!

 

Mit einem Glas Rotwein in der Hand lässt es sich hier gut aushalten. Abends essen wir im hoteleigenen Restaurant, doch das Essen kann den hohen Standard des typisch griechischen Hotels nicht halten. Wir kommen da wieder auf die einfache Küche unserer Athener Taverne zurück.

 

Auch am nächsten Morgen mangelt es etwas beim Frühstück. Der Tag gehört nun ganz der Insel Mykonos und wir begeben uns mit dem Wagen nach Mykonos Stadt, hier wird sie kurz Chora  genannt.

 

Möchte man mit dem Auto zentrumsnah parken, so wird man mit 10€ pauschal zur Kasse gebeten. Am Rand der City gibt es jedoch auch freie Parkplätze, der nördliche ist wohl der günstig gelegenste, von dort ist man sehr schnell am Alten Hafen. Und was ist zu besichtigen? Eine Windmühle oberhalb des Ortes, die Windmühlen im Hafen, die kleine Venedig genannte Häuserreihe am Wasser, die Altstadt mit den engen Gassen, den weißen Häusern mit den blauen Fensterläden und eine kleine Kapelle, diese jedoch nur von Außen. Man kann sich also schnell dem touristischen Trubel entziehen und macht eine kleine Tour in das Hinterland. Dort gibt es noch das Örtchen Ano Mera mit einem schönen zentralen Platz mit netten Restaurants und einem  kleinen Kloster. Die Kapelle ist sehenswert.

 

Uns was gibt es noch? Malerische Buchten und Strände und wer es sucht, findet auf Mykonos ganz sicher auch das der Insel nachgesagte Nachtleben, die vielen Clubs und Bars in der Altstadt von Mykonos deuten darauf hin.Für uns bliebt da das abendliche Weinchen auf unserer Terrasse mit dem Blick auf die Bucht vor.

 

Wir erleben diese Insel Mitte September und es sind Temperaturen um die 38 Grad C. Wir empfinden Mykonos nicht touristisch überlaufen, die Örtlichkeiten deuten jedoch auf erheblich mehr Touristenströme hin. Auch der Kreuzfahrttourismus hält sich in diesen Tagen in Grenzen. Ich möchte nicht wissen, was hier los ist, wenn im Hafen einige dieser Brummer liegen.

 

Erstaunt bin ich, wie trocken es hier ist und kaum Landwirtschaft und Viehzucht erkennbar sind, fast alle Güter werden mühselig auf die Insel transportiert, was die Einheimischen sich auch bezahlen lassen. Eine normale Flasche Wein aus dem Supermarkt ist kaum unter 10 € zu haben.

 

Das Ambiente ist nett, die Leute sind freundlich und wir werden die Insel in guter Erinnerung behalten.

 

An unserem letzten Tag auf Mykonos hatten wir eine geführte Tour und den Transfer nach Delos vorab gebucht, doch leider hat die Tour für uns nicht wie geplant stattgefunden. Im Voucher und im Internet sind diverse Angaben zu dem vermeintlichen Treffpunkt gemacht und die örtlichen Anbieter kennen unsere Gesellschaft nicht, uns geht durch die Telefonate und die Wartezeit ein halber Tag verloren, sehr ärgerlich. Wir bereiten uns jedoch auf eine Auseinandersetzung vor!

 

Also haben wir auf unseren privaten Guide verzichtet und nehmen das ganz normale Schiff der Delos-Tour für die Überfahrt zu 20€ pro Person und lösen den Eintritt auf der Insel nach der ca. 30 minütigen Überfahrt für 12€ pro Person. Statt unseres Guide kaufe ich eine deutschsprachige Ausgabe für 7 € und wir erarbeiten uns selbst die Ausgrabungsstellen. Hierfür nehmen wir uns jedoch auch deutlich mehr Zeit und können sogar noch die weitaus ausführlichere Strecke nehmen. Wiedererwartend sind wir von den Ausgrabungen fasziniert und  froh, dass uns so viel Zeit zur Besichtigung zur Verfügung stand.

 

Ich muss hier nochmal darauf aufmerksam machen, dass es heute fast windstill ist und das Thermometer 38 Grad C zeigt.  Man sollte sich etwas Wasser mitnehmen, es gibt zwar ein Café , doch die Preise sind fast unverschämt.

 

Sehr schön ist das Museum, auch die Toiletten dort sind ok!

 

Für die Besichtigung hier ein kleiner Tipp: Man sollte sich nach dem Museum etwas links halten, auf der grünen Route gehen, sofern man über die Zeit verfügt. Dort sieht man z.B. dann die Siedlungshäuser, das Haus der Kleopatra und das Theater. Bitte unbedingt auf die Mosaiken achten, die sind unglaublich gut erhalten, übrigens auch im Museum zu sehen.

 

Nach der 30 minütigen Rückfahrt in den Alten Hafen von Mykonos gönnen wir uns noch einen Frappé ( der Kaffee wird gerne angesichts der Temperaturen eiskalt getrunken).

 

Am Abend essen wir sehr gut auf dem Marktplatz im Landesinneren in Ano Mera, unweit des Klostes bei Fisherman. Dies ist wohl ein Familienunternehmen und die Gerichte sind einfach und ehrlich und sehr lecker.

 

Morgen geht es gegen Mittag ganz entspannt mit der Fähre (Fastferrie) nach Naxos, eine der größten Insel der Kykladen.

 

Wir nehmen heute die FastFerrie nach Naxos und dies ist alles ganz unkompliziert : Fähre kommt, Autos runter, Menschen mit Gepäck rauf, Koffer in den Laderaum gestellt und dann mit dem Handgepäck die Rolltreppe rauf, Alternative drinnen Ledersessel oder draußen Sonnendeck, Überfahrt von Mykonos nach Naxos dauert 1 1/2 Std. An Bord gibt es verschiedene Kioske, dort wird auch eine Kleinigkeit zu essen angeboten. Die Größe der Fähren variieren, doch sie sind schon auch kleine Kreuzfahrtschiffe, nur eben low budget.

 

Die drei Tage auf Mykonos haben wir genossen, waren sehr entspannt, trotz der super hohen Temperaturen. Wir hatten bis heute nur diesen unbeschreiblich blauen Himmel ohne eine einzige Wolke.  Leider scheint die Insel etwas zu einer Partyinsel verkommen zu sein, diese Ruf hat sie seit den Siebziger Jahren wohl nicht abgelegen können. Statt des Syrtaki hört man heute harte Beets und was Italien seine Gigolos sind dem Griechen sein Adonis. Der Adonis von heute ist natürlich nahtlos gebräunt, mindestens 1.85 Meter groß, hat diese großen braunen Augen, trägt sein schwarzes Haupthaar gerne auch am Kinn. Was der Adonis unbedingt tragen sollte ist die gespiegelte, etwas überdimensionierte Sonnenbrille, damit er auch wirklich cool rüberkommt.

 

Leider scheint beim griechischen Adonis etwas eher als bei dem gemeinen Germanen das Haupthaar in eine graue Variante zu wechseln, ebenso schwillt die Mitte des Körpers wohl etwas eher bei Adonis an. Schrumpft dieser Typ Mann auch eher, oder nur gefühlt? Darüber werde ich nochmal nachdenken müssen. Die griechische Göttin von heute ist hingegen eher meist das schmückende Beiwerk und kaum aus der pubertierenden Phase ihres Lebens heraus macht sie einen arroganten, meist unsicher überheblichen Eindruck. Gockel und Henne sind halt überall gleich.

 

Das Partyvolk, einschließlich der gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften bevölkern die Bars und angesagten Strände, den kulturell interessierten Touristen  findet man doch eher selten auf dieser Insel. Gut, kulturell hält sich das Angebot auch in Grenzen.

 

Da macht Naxos auf uns gleich einen ganz anderen Eindruck. Das Leben ist hier nicht so sehr vom Tourismus dominiert. Erstmal ist Naxos, das war mir nicht so wirklich klar, die größte der Kykladischen Inseln. Außer dem touristischen Naxos mit der Altstadt leben die Menschen hier durchaus vielfach von der Landwirtschaft. Uns begegnen nicht nur die ersten Kühe und Ziegen, die für ihr schmackhaftes Fleisch auf Naxos berühmt sind, sondern auch der Weinbau trägt zum Auskommen bei. Auf Naxos leben ca. 18000 Menschen.

 

Was ebenfalls gleich auffällt, ist der Baumbestand, nicht ein mega Waldgebiet, aber doch schon mal der ein oder andere Olivenbaum und hin und wieder mal eine Palme. Die Insel ist erheblich grüner als Mykonos, obwohl jetzt, im September, der regenarme Sommer deutlich seine Spuren hinterlassen hat.

 

Wenn man von den Stränden von Mykonos so schwärmt, hat man diese auf Naxos noch nicht gesehen, oder sind sie einfach nicht so gehypt?

 

Gleich bei unserer ersten Fahrt über die Insel zu unserem Hotel streifen wir einige super schöne Buchten, ideal für Surfen und Kitesurfen, mit deutlich weniger Publikum. Unser Hotel liegt im Süden der Insel zwischen Kastriki und Pyrgaki und hat einen super schönen Sandstrand!

 

Wir fahren noch ein bisschen über die Insel und suchen nebenbei einen Supermarkt für das abendliche Weinchen auf der Terrasse und kommen durch Dörfer, wo man uns, dem gemeinen Touristen, noch nachschaut. Auch der Grieche auf dem Esel ist kein Witz aus vergangenen Tagen, hier begegnet er einem noch real. Es gibt ihn noch und das stimmt mich irgendwie richtig froh. Wir sind gespannt auf die kommenden Tage und auf die Insel Naxos!

 

Heute haben wir uns etwas gehen lassen und kommen für unsere Verhältnisse sehr spät um 10:30 Uhr los.

 

Zunächst geht es nach Naxos, genauer in die Altstadt von Naxos, der Chora, so wird der Zentrale Ort einer Insel, also der bedeutendste und älteste Teil genannt.

 

Hier auf Naxos ist die Parksituation etwas entspannter, als auf Mykonos. Die Altstadt ist auch nicht befahrbar, es gibt im Ort sehr viele Einbahnstraßen, doch den Wagen kann man am Hafen abstellen und der ist eigentlich sehr zentral. Unsere erste Station ist das Wahrzeichen von Naxos, die Portara, das Tor des Apollontempels, welches bereits über zweieinhalbtausend Jahre  steht, allerdings auch das einzige Zeugnis des Tempels, eben das nackte Tor. Es besteht aus reinem Marmor, der auf Naxos, genauer in Flerio abgebaut wurde. Übrigens stammt der Marmor der meisten griechischen Sehenswürdigkeiten von der Insel Naxos, also ein echter Exportschlager seiner Zeit. Die Löwen von Delos sind auch aus Marmor von Naxos.

 

Die Insel wurde um 1207 zum Hauptsitz des Venezianischen Herzogtums und diese Einflüsse sind noch heute deutlich sichtbar. Neben der Griechisch Orthodoxen Kirche befinden sich auch noch zahlreiche Römisch Katholische Gotteshäuser auf der Insel, auch die Ortsnamen deuten auf die italienischen Einflüsse hin.

 

Den besten Blick auf die Insel hat man vom oberhalb der Stadt gelegenen "Kastro", der Burg aus der venezianischen Zeit. Allein für den grandiosen Blick über die Insel und deren Nachbarinseln lohnt der sehr humaner Eintritt in Höhe von 2€.

 

Anschließend geht es noch ein paar Stufen bergauf und man erreicht die Orthodoxe Kathedrale der Insel.

 

Unser Weg führt nun angesichts der hohen Temperaturen durch die angenehme Kühle der engen Altstadtgassen. Der Tourismus hält sich stark in Grenzen und auch der Schnickschnack beschränkt sich vielfach auf Ansichtskarten und einige Souvenirläden. Man findet jedoch auch sehr schönen handgearbeiteten Schmuck, die kleinen Juweliergeschäfte sind ansprechend. Hier findet man auch das für die Insel typische "Naxosauge", ein Steinchen, welches von der Seeschnecke stammt und zu Schmuckstücken recht ansprechend verarbeitet wird. 

 

Nach einem griechischen Joghurt geht es dann mit dem Wagen  in Richtung Gebirge. Das Hinterland ist teils landwirtschaftlich genutzt und ja, hier sieht man auch mit einigem Glück den Griechen auf dem Esel. Auch wird einem als Tourist auch schon noch mal nachgesehen. Die Gegend ist noch sehr ursprünglich und wir sehen jedoch auch vorwiegend ältere Leute, die hier in den Dörfern noch leben. Teils sind die Dörfer sehr klein und eng, doch alle haben eine fantastische Aussicht auf die umliegenden Berge des Zar.

 

Wir sehen auf der Fahrt einige venezianische Häuser und besuchen dann noch den Demeter Tempel in Sangri. Er wurde um 530 v. Chr. errichtet und gehört wohl zu den frühen ionischen Tempeln aus naxischem Marmor. Dieser Marmor zählt zu den für die Antike bedeutsamsten Marmoren und ist grobkristallin, eher weiß und lässt sich gut verarbeiten. In den Steinbrüchen von Naxos finden sich übrigens auch unfertige Statuen, wie z.B. den Kouros von Apollonas, oder Koloss des Dionysos, mit 80 Tonnen und über 10 Meter Höhe wirklich ein Brummer!

 

Der Weg führt weiter in Richtung Halki und dort erstehe ich von Maria, die bereits seit über 50 Jahren an ihrem Webstuhl arbeitet, eine sehr schöne Tischdecke im klassischen kykladischen Muster. Maria zeigt mir fast ihr gesamtes Angebot und berichtet nebenbei von ihren 3 Söhnen und 2 Töchtern, der einen Tochter werde ich im Laufe des Spazierganges im Dorf noch begegnen.

 

Jetzt, am späten Nachmittag sind auf dem Rückweg einige der Bergkuppen schon in das satte Licht des Sonnenuntergangs getaucht.

 

Den Abend verbringen wir mit einem Bad im Meer und anschließend einem entspannten Essen im hoteleigenen Restaurant. Leider war das Essen heute nicht annähernd so gut, wie gestern.

 

Wir stellen fest, dass man sich  in Griechenland durchaus nicht immer auf die Klasse der Gerichte von dem Ambiente oder den Sternen leiten lassen sollte. Wir haben eigentlich bislang in den ganz einfachen Tavernen am besten gegessen, lecker und ohne das ganz chichi.

 

Heute ist unser letzter ganzer Tag auf Naxos und wir werden diesen ebenfalls in den Bergen verbringen, das heißt, wir werden uns vorwiegend im Norden der Insel aufhalten. Nachdem wir feststellen mussten, dass der Reiseführer von Michael Müller über die Kykladen sich für unsere Ansprüche nicht eignet, haben wir in einen örtlichen Reiseführer von Naxos und eine Karte investiert. Diese Investition hat sich gelohnt, da doch etliche Sehenswürdigkeiten nur in der Landessprache ausgeschildert sind, die Abzweigungen demnach leicht zu  verfehlen drohen. An der touristischen Erschließung der Kulturgüter könnte man hier noch arbeiten, doch eigentlich finden wir es auch ganz schön mal keine oder nur einige wenige Touristen zu treffen. Mein Tipp an die Griechen, lasst alles so wie es ist und die Touris mal wieder etwas mit Hilfe der Karte suchen. Vielleicht ist dies auch in ein paar Jahren eine echte Marktlücke, wer weis ?

 

Wir beginnen unseren heutigen Trip mit der Suche nach einer ganz kleinen Kirche, die in den Fels gehauen wurde. Auf dem Weg zu dieser Kirche schwitze ich Blut und Wasser, es geht mehr als steil bergauf und noch schlimmer auch wieder bergab. Wir fahren einen Lacia mit sehr wenig Profil und echtes Zutrauen zu der Bremskraft habe ich nicht wirklich. Die Höhlenkirche heißt übrigens Agia Gennesis und liegt oberhalb der Straße hinter Engares, einem Bergdorf. Die Kirche Kimisi Tisch Theotokou liegt der kleinen Kirche zu Füßen und man hat einen wirklich sehr schönen Blick in das Tal und auf die Kirche. Neben der Kirche befindet sich ein kleines Geschäft mit örtlichen Erzeugnissen von der Olive und wir bekommen eine sehr freundliche und nette Einführung in das Pressverfahren der Oliven. Die noch heute teils gebräuchlichen Geräte werden uns erklärt. Anschließend lädt man uns noch zu einer Verkostung ein und wir erstehen eine super leckere Olivenmarmelade, passt bestimmt toll zu einer Käseplatte! Wir probieren diese mit einem griechischen Joghurt , sehr lecker!

 

Wir schlendern noch durch die engen Gassen des Ortes, es ist nun später Vormittag und die Dorfältesten genießen im einzigen Supermarkt mit angeschlossener Taverne ihren Espresso und den Müßiggang. Wie würde ich mir für meinen Schwiegervater einen solchen Treffpunkt bei uns im Ort wünschen.

 

Wir fahren weiter und haben unglaublich schöne Ausblicke auf die Berge und das türkisblaue bis dunkelblaue Meer. Die Farben sind unübertroffen und man kann sich garnicht sattsehen.

 

Wir fahren über Agia, sehen den Wehrturm, der uns aufzeigt, wie umkämpft diese Gegend gewesen sein muss und unter uns liegt ein Nonnenkloster, leider bleibt es für uns nicht zugänglich.

 

Bei Apollonas fahren wir die Straße etwas weiter und rechts am Hang geht eine Treppe hoch in den ehemaligen Steinbruch, wo der Kuros von Apollonas , Dionysos, liegt. der Kuros, was soviel wie "nackert Mann" heißt, misst sage und schreibe 10 Meter und liegt unvollendet in dem kleinen Steinbruch. Er stammt aus archaischer Zeit, also aus dem 7 Jh. n. Chr.. In diesem Zeitalter wurden Männer auch nackt dargestellt, Frauen jedoch ausschließlich bekleidet.

 

Einen kleinen Snack nehmen wir direkt am Strand von Apollonas, eine unglaublich schöne Bucht. Wir fahren weiter durch so nette Dörfer wie Messi, Skado, Koronos bis zum Cap und genießen immer wieder das unglaubliche Panorama.

 

Den letzte Stopp des Tages legen wir in dem Bergdorf Apiranthos ein. Dies ist eine kleine Stadt, in der alle Häuser und die Straßen aus dem hiesigen Marmor gebaut , bzw. gepflastert sind. Die engen und steilen Gassen durchstreifen wir und immer wieder bietet sich an der nächsten Ecke eine andere Aussicht. Touristen verlieren sich hier und man wird doch schon sehr als ein solcher beäugt. Aber auch hier, wie auf der ganzen Reise festzustellen, alle Leute sind wirklich sehr aufgeschlossen und freundlich.

 

Wir hatten anfangs noch geplant die Tour weiter zu fahren, doch die Zeit rinnt uns davon, wir sind nun auch schon fast 7 Stunden unterwegs und bis zum Hotel sind es auch noch gute 60 Minuten. Wir beschließen unsere Tour durch das Gebirge von Naxos hier und begeben uns auf die Heimfahrt zum Hotel. Auch die weiteren Stationen wären ganz sicher sehenswert gewesen, doch durch das teilweise unebene Gelände kommt man nicht wirklich schnell vorwärts, aber das will man ja eigentlich auch garnicht. Erwähnen muss ich hier noch, dass uns gut 30 Minuten der geplatzte Reifen und dessen Wechsel gekostet hatte, das war nicht eingeplant.

 

Was kann man mehr über Naxos schwärmen? Es ist eine total abwechslungsreiche und teils noch ursprüngliche Insel, sie kann die Touristenhochburgen Mykonos und Santorin um Längen schlagen. Ein Grund mal wieder hierher zu kommen.

 

Übrigens haben wir den Abend ganz romantisch am Strand von Plaka in einer Taverne mit einem Essen beschlossen.

 

Morgen geht es gegen Mittag mit der Fähre weiter nach Santorin, wir sind gespannt, was uns dort erwartet.

 

Von Naxos bis Santorin hat unser "Superraunner" ganze 1,5 Std. benötigt und wir haben für die Überfahrt 22 € pro Person bezahlt. Die Abwicklung war wiederum problemlos und auch der Transfer zum Hotel in Kamari war in dem Minibus für 7,50€ pro Person einwandfrei.

 

Nachdem wir unser Zimmer in unserem Hotel bezogen hatten, ging es umgehend in die"City", besser in Strandnähe. Uns traf der Schlag! Liege an Liege und Schirm an Schirm, was ist dagegen Ballermann? Noch dazu trafen wir zu 80 % auf unsere "Brexit-Freunde" !

 

Nur das wohltuende Ambiente unseres Hotels konnte unser Entsetzen auffangen.

 

Das es sich bei Santorin um eine touristisch erschlossene Insel handelt, war uns bewusst, doch der erste Eindruck hier macht mich sprachlos!

 

Wir essen dann abends bei der, laut Tripavisor, besten Adresse, es war furchtbar!Ich werde dort meinen Kommentar hinterlassen!

 

Am Morgen beginnen wir mit dem besten Frühstück der gesamten Reise den Tag.

 

Wir fahren in die touristische Hochburg, nach Thira, oder auch von den Santorinern Fira genannt.

 

Wieder Touris, wohin das Auge reicht, es liegen neben "Mein Schiff" auch noch ein amerikanischer Anbieter im Hafen und ganz offensichtlich haben auch einige Flieger das halbe chinesische Reich ausgespuckt. Was ist hier bloß in der Saison los, ich mag es mir nicht vorstellen.

 

Man kommt noch recht bequem durch die engen Gassen, doch der Schnickschnack ist noch nicht ausverkauft. Nur an dem stark dezimierten Sortiment an Sonnencreme kann man sich die zu Ende neigende Saison erklären. Wir kaufen in der Apotheke auch im Herbst keine Sonnenschutzmittel mehr nach. Das Parken das Wagens ist etwas entspannter, als auf Mykonos. Wir schlendern durch die engen Gassen und dann den "Donkey-Pfad" herunter. Die kleinen Esel tun mir schon leid, müssen sie gerade heute die doch sehr beleibten Amerikaner den sehr steilen Berg hinauf balancieren. Ein Exemplar ist von dem Tier gefallen und hat sich offensichtlich den Knöchel verknackst. Aber drei griechische Jungs hieven sie wieder auf den Rücken des armen Tieres. 

 

Wir fahren bergauf für 6€ pro Person mit der Seilbahn, übrigens von Doppelmeyer, das beruhigt mich doch sehr, muss ich zugeben; habe ich mit den Produkten dieses Anbieters schon so einige Berge in den Alpen erklommen.

 

Nach Fira geht es nach Imerovigli, ein weiters Bergdorf, was sich jedoch fast nahtlos anschließt. Wieder sind die weiß gekalkten Häuser, so erscheint es fast, wie an die Felswände getuckert. Natürlich macht sich das im strahlenden Sonnenlicht super vor dem stahlblauen Himmel. Die Speicherkarte der Foto-und Filmausrüstung müsste eigentlich glühen, könnte sie es.

 

Apropos glühen, es ist heute sehr angenehm warm und es geht ein laues Lüftchen.

 

Den letzten  Stopp für heute machen wir in Olia, der nördlichste Ort der Insel. Hier sind ebenfalls die Häuser an die Felswand gebaut, doch sie erscheinen hier etwas bunter gestaltet. Nun treffen wir auf unsere asiatischen Freunde mit ihren Selfiesticks und unendlichen Posen. Auch hier hält sich meine Begeisterung für dieses Volk stark in Grenzen. Vor allen Dingen frage ich mich, warum machen die sich vor einer weißen Wand mit den verschiedenen Posen zum Affen? Kein Mensch wird zu dem Ort, oder auch zu dem Entstehungsmoment  einen Bezug herstellen können.

 

Ich bin nun wirklich gesättigt von meinen touristischen Weggefährten und möchte eigentlich nur noch ein entspanntes Bad im Pool um alle Eindrücke des Tages auch verarbeiten und einordnen zu können. Bei einem versöhnlichen Essen in einem wirklich mal guten Restaurant direkt am Meer gelingt es mir dann auch. 

 

Leider hatten wir gestern total verpeilt, dass am Montag auch in Griechenland die Museen ihre Ausstellungsstücke nicht dem breiten Publikum darbieten möchten. Wir lesen überall "Montag geschlossen"' na super! Was nun?

 

Wir beschließen doch mit dem Wagen in den Süden der Insel zu fahren und uns wenigstens die Orte und die Gegend anzusehen.

 

Zunächst geht es eine äußerst prekäre Serpentinenstraße hinauf zu dem ehemaligen Thera, dem Alt-Thera, einer antiken Stadt, die in 360 Meter Höhe liegt. Die Stadt war zwischen dem 9. Jh v. Chr. bis zum Jahr 726 bewohnt. Die Stadt lag auf einem Plateau und die Überreste sind sicher sehenswert, doch leider uns heute verborgen. Ich bin beeindruckt, wieviel Leute den beschwerlichen steilen Weg zu Fuß hinauf auf sich nehmen, bei diesen Temperaturen eine Tortur.

 

Wir genießen  die grandiose Aussicht  und begeben uns dann den waaghalsigen Weg die Serpentinen abwärts.

 

Unser nächster Stopp ist das kleine Dorf Exo Gonia. Dort nimmt uns gleich die beeindruckende Kirche in den Bann und dann eine orthodoxe Kapelle mit einem kleinen Friedhof dahinter. Das nächste Dorf in den Bergen ist Pyrgos. Dort angekommen durchqueren wir den Ort in den teils sehr engen, aber kühlen Gassen und auch hier werden uns grandiose Ausblicke auf die umliegenden Inseln und das Meer geboten. In einem netten kleinen Café essen wir den nun schon obligatorischen griechischen Joghurt, diesmal mit den hier ganz typischen eingelegten süßen Tomaten, sollte man unbedingt probieren, ist wirklich sehr lecker!

 

Danach wollen wir uns wenigstens den Ort Akrotiri ansehen und zu unserer Überraschung ist die Ausgrabungsstelle auch heute zur Besichtigung geöffnet. Also nichts, wie rein. Nur einige französische Gruppen von einem Kreuzfahrtschiff nutzen die Gelegenheit und so bleibt uns ein sehr entspannter Besuch. Die Ausgrabungsstelle ist von einem Kuppelbau überdacht und man wird über Stege durch die Stadt geführt.

 

1967 entdeckte der Herr Marinatos diese kykladische Stadt, die in ihrer Blütezeit durch einen Vulkanausbruch verschüttet und so für über 3500 Jahre nahezu unverändert konserviert wurde.

 

Es ist sehr beeindruckend, wie anschaulich einem diese Zeit hier wird und wie hoch entwickelt die Bewohner bereits zu dieser Zeit waren. Eine ganz außergewöhnliche Sehenswürdigkeit, die es lohnt sich mit ihr näher zu befassen.

 

Man spaziert auch über die noch deutlich erkennbare Hauptstraße, einen größeren Platz und sieht diverse Tongefässe aus der Zeit, wir sprechen hier von einer Kultur vor über 3500 Jahren!

 

Wir beschließen den Abend in einem sehr netten Restaurant direkt am Meer mit einer Fischplatte. Auch das Publikum hat sich nun deutlich gebessert und wir ertragen die vereinzelten Ausrutscher stillschweigend. Ich freue mich nun auch auf den bereits eingesetzten Herbst in den heimischen Gefilden und auf die bedeckten Leiber! Der Sommer kann sehr anstrengend für das Auge sein. Bei dieser Gelegenheit überlege ich, ob die Burka nicht doch ihre Berechtigung hätte. Nein, ein Scherz!

 

Das letzte Glas nehmen wir auf unserer Terrasse und beschließen den Abend.

 

Unser letzter Tag beginnt mit einer Bewölkung, sehr angenehm!

 

Wir nutzen unseren Wagen noch und fahren noch einmal ganz entspannt über die Insel.

 

Gegen 13:00 Uhr geben wir den Wagen wieder am Flughafen ab und nun beginnt unsere Odyssee :

 

Warten außerhalb des Flughafengebäudes in der Wärme, Einlass mit betonter Unfreundlichkeit, Schlange im Gebäude, Einchecken trotz ausgedruckter Boardkarte, angeblich 16 kg Übergewicht, sprich 105 € bezahlen, Gepäck aus Koffer gepackt in das Handgepäck, bleiben 9 kg, sprich 45€ , wir bezahlen, Boardkarte abholen, mit den Koffern wieder in die Schlange raus aus dem Gebäude in die nun wieder erschienende Sonne,Schlange bis Security, Koffer durch den Check, wir bestehen, mit Handgepäck nun wieder raus aus dem Gebäude zum Security-Check, Handgepäck schwerer, aber ok, wir sind durch!!!

 

Nun heisst es wieder in das geordnete Chaos, wir mischen uns unter alle Abflüge, es geht kreuz und quer.

 

Wir steigen über Koffer und Kinder, nun in den Bus zum Flieger, wir haben es geschafft, glauben wir!

 

Flug bis Athen, Koffer vom Band holen, Durchchecken nicht möglich, neue Boardkarten nun bei der Lufthansa abholen, Anschlussflug gecancelt! Ich habe nun einen Hals! Informationen durch der Deutschen liebsten Fluggesellschaft, der Lufthansa, eher unbefriedigend bis nichtig! Wir erhalten neue Tickets statt über Frankfurt nun über München, neue Boardkarten, unsere gebuchten tollen Plätze mit Beinfreiheit (für Stefan mit 1.90 cm nicht ganz unerheblich), sind futsch, Gangplätze auch alle bereits vergeben, na toll! Ich liebe die Lufthansa!

 

Endlich in München angekommen werden wir in den letzten Wartebereich dirigiert, natürlich bereits maßlos überfüllt, da die planmäßig startende Maschine noch nicht abgehoben hat und unsere Maschine noch irgendwo im Nirwana hängt, mein Hals wird nun immer dicker und die Schnappatmung setzt bereits ein. Mit gut 21/2 Stunden Verspätung kommen wir doch noch in den Genuss eines Fluges und landen weit nach Mitternacht in Münster/Osnabrück. Meine Freundin steht sich bereits die Beine in den Bauch und wir haben ein mega schlechtes Gewissen!

 

Mal wieder stoße ich meinen Wunsch aus:" Nie wieder mit der Lufthansa!"

 

Tröstlich sind in diesem Moment die Erinnerungen an diese Reise nach Athen und auf einen Teil der Kykladen. Wir waren sehr froh, diese Reise selbst organisiert zu haben und nicht mit einem der Kreuzfahrtriesen die einzelnen Inseln angesteuert zu haben. Die Fährverbindungen sind wirklich topp und man kann fast zu jeder Zeit anreisen. Das macht es sehr entspannt. Auch die Organisation der Tickets ist unproblematisch und man hat eine große Auswahl an Anbietern. Unser großes Gepäck, auch der Fotoausrüstung geschuldet, war der einzig hinderliche Aspekt. Da müssen wir nochmal dran arbeiten. Die von uns ausgesuchten Hotels zeichneten sich durch die intime Betreuung und die tolle Lage aus, die jeweiligen Zimmer mit den Teils atemberaubenden Aussichten waren nicht zu übertreffen.

 

Wir möchten uns hier aber noch ganz besonders für die tollen Tipps und die unermüdliche Mühe, uns den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen, bei Angelo, dem Concierge des AD Athens Luxury Rooms, bedanken. Das war ein toller Service, vielen lieben Dank!

Was ich auch noch ganz zum Schluss erwähnen möchte; das unglaublich kristallklare, tiefblaue bis türkisfarbene Meer, das haben wir noch nicht erlebt!