Wir sind auf dem Weg in die Provence, genauer in das Departemant Vaucluse.
Auf dem Weg in die Provence machen wir ungefähr auf der Hälfte der Strecke einen Zwischenstopp in Vaux-sous-Aubigny. Wir werden in diesem kleinen Ort mit einem sehr guten Essen im hoteleigenen, mehrfach ausgezeichneten Restaurant überrascht.
Nach 1200 Kilometern erreichen wir dann am kommenden Tag ganz entspannt die Provence.Umgeben von einer wunderschönen Landschaft liegt Malaucène, die Hauptstadt des Ventoux, es ist ein hübsches Dorf mit Ursprüngen aus dem 10. Jahrhundert.
Direkt im Ort liegt unsere Ferienanlage Arts et Vie. Wir haben eine geräumige Wohnung gemietet und versorgen uns selbst mit Frühstück und hin und wieder mit Abendessen. Ansonsten bietet der Ort, der als Ausgangsort für viele Radfahrer dient, an der Ortsdurchgangsstraße viele Restaurants.
Das Dorf ist auch der Startpunkt für viele Radtouren zum 10 Kilometer entfernten Mont Ventoux. Malaucene ist ein typisch provenzalisches Städtchen und liegt an den westlichen Ausläufern der Seealpen und etwa 40 Kilometer nordöstlich von Avignon.
Mon Ventoux
Der Mont Ventoux ist mit 1912 Metern der höchste Berg im Departement Vaucluse. Der Berg ist mit einem kahlen, weißen Kamm bedeckt, der die Illusion von ewigem Schnee vermittelt. Die Aussicht von seinem Gipfel ist atemberaubend. Bis in den Mai hinein kann es auf dem Ventoux schneien. Das ganze Jahr hindurch muss man allerdings mit einem starken und besonders im Sommer sehr kalt wirkenden Wind, dem Mistral, rechnen.
Für die Fahrer der Tour de France hat sich der Mont Ventoux wegen des starken Anstiegs und der enormen Windböen auf der kahlen Kuppe zu einem ihrer legendärsten Gipfel entwickelt.
Sault
Das von violetten Feldern umgebene Dorf Sault im Departement Vaucluse gilt als "Hauptstadt des Lavendels" Es liegt auf einem Hügel in 766 Meter Höhe.
Von Juni bis August zeigt sich der Lavendel vom Departement Vaucluse bis zu den Alpen der Hochprovence. Der echte Lavendel wächst vor allem in den Bergen von 600 bis 1500 Meter Höhe. Sein Lavendelöl gilt als das wertvollste, er ist jedoch nicht so ertragreich und kann erst nach zwei bis vier Jahren geerntet werden.
Zwischen dem Mont Ventoux und dem Vaucluse-Hochplateau erstreckt sich die reizvolle Schlucht der Nesque. Man durchfährt beeindruckende Streckenabschnitte, die einen traumhaften Blick die 300 Meter tiefe Schlucht
ermöglichen.
Vaison-la-Romaine ist die größte französische archäologische Ausgrabungsstätte . Die Römer und Ihr Alltagsleben in einer Provinzstadt wurden hier hervorragend rekonstruiert. Das Amphitheater bot etwa 5.000 Zuschauern Platz.
Bedoin
Bédoin ist ein sehr schönes mittelalterliches Dorf am Fuße des Mont Ventoux, 15 km nördlich von Carpentras. Der kleine ruhige Ort mit knapp 3000 Einwohnern, ist nicht so vom Tourismus geprägt , man kann diesen Ort in aller Ruhe genießen.
Gigondas
Das Felsmassiv der Dentelles de Montmirail ist touristisch gesehen der absolute Höhepunkt in der Region, abgesehen vom Rotwein
Seit mehr als 2.000 Jahren entstehen an den Ausläufern der Dentelles mit seinen perfekten Hanglagen und den Kalk- und Schotterböden Weine höchster Qualität. Das Gebiet um Gigondas mit gerade mal knapp 500 Einwohnern gehört zum Weinbaugebiet Appellation Côtes du Rhône. Die Südliche Rhône ist das Land schwerer Rotweine. Die berühmtesten heißen Châteauneuf-du-Pape und Gigondas. Für Weinliebhaber ist Gigondas natürlich ein Muss. Das Weingut umfasst 1.200 ha und das Dorf hat den AOC (Cru) seit 1971.
Hoch oben thront die Chapelle Saint-Cosme et Saint-Damien
Am folgenden Tag geht es dann zum Pont du Gard.
Der Pont du Gard ist eines der am besten erhaltenen römischen Bauwerke in ganz Europa. Die Brücke ist Teil einer Wasserleitung, die über den Fluss Gard führt und damals die 27 km entfernte Stadt Nîmes mit frischem Trinkwasser versorgte.
Die Römer errichteten den Pont du Gard . Zwischen den heutigen Städten Uzès und Nîmes musste das Quellwasser befördert werden.
Der Höhenunterschied zwischen der Quelle und der Stadt Nîmes betrug gerade mal 17 Meter. Das ergibt ein Gefälle von 34 Zentimetern pro Kilometer! Und hier liegt die Genialität des gesamten Bauwerks: Über die Gesamtlänge von 50 km wurde dieses geringe Gefälle exakt eingehalten und umgesetzt.
Am Nachmittag besuchen wir dann noch den Ort L'Isle-sur-la-Sorgue.
L'Isle-sur-la-Sorgue ist eine Kleinstadt an der Sorgue. Ein wunderschöner Ort, der berühmt für seine Antiquitäten ist . Heute ist L'Isle-sur-la-Sorgue nach London und Paris das drittgrößte Zentrum Europas für den Antiquitätenhandel.
Zahlreiche Wasserräder an der Sorgue in der Altstadt zeugen von der Nutzung der Wasserkraft für die industrielle Produktion der Leinen- und Seidenindustrie.
Vaison-la-Romaine
Wer gerne auf einen Wochenmarkt geht, der kommt in der Provence voll auf seine Kosten. Einer der schönsten Wochenmärkte kann man in Vaison-la-Romain besuchen. Quer durch die gesamte Altstadt zieht sich der Markt, Bude an Bude . Hier gibt es alles, vom Gemüse bis zum Schlüpfer.
Avignon
Avignon ist mit knapp 90000 Einwohnern eine der größten Städte in der Provence.
Mittelalterliche Häuser, umgeben von einer imposante Befestigungsmauer , die weltberühmte Brücke und natürlich der Papstpalast, das ist Avignon. Die Stadt am Ufer der Rhone besitzt ein ganz besonderes Flair und noch heute lebt sie von ihrer bewegenden Geschichte, während der Herrschaft der katholischen Päpste zwischen 1309 und 1376.
Wirtschaftlich ist der Tourismus für die Papststadt von größter Bedeutung. Rund vier Millionen Menschen besuchen jedes Jahr Avignon. Bekanntestes und eindrucksvollstes Wahrzeichen Avignons ist der Papstpalast, der zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Der Papstpalast befindet sich neben der Kathedrale Notre-Dame. Er wirkt von außen wie eine Burg oder Festung, während das Innere des Bauwerks eher an ein mittelalterliches gotisches Schloss oder Kloster erinnert.
Die wohl berühmteste Brücke Frankreichs wurde im 12. Jahrhundert erbaut und ist direkt mit dem Papstpalast verbunden. Sie bildete lange Zeit den einzigen Übergang über die Rhône, stürzte aber bei Hochwasser immer wieder ein, bis man sich im 17. Jh. entschloss, die Brücke nach dem erneuten Zerfall nicht mehr wiederaufzubauen. Heute sind von den ehemals 22 Brückenbögen nur noch vier erhalten und die Brücke endet heute mitten im Fluss.
Orange
In der Innenstadt von Orange steht das Römische Theater aus dem 1. Jahrhundert n. Chr., das für eines der besterhaltenen der Welt gehalten wird. Orange ist eine unkomplizierte kleine Stadt, in der man ein kleines Päuschen einlegen kann.
Carpentras
Die lebhafte provenzalische Stadt Carpentras befindet sich zwischen dem Mont Ventoux und dem Luberon-Tal am Ufer des Auzon . Die Architektur, die ockerfarbene Fassaden, malerischen Gassen und Brunnen sind von italienischen Einflüssen und seiner jüdischen Geschichte geprägt.
Vaison-la-Romaine
Wir fahren noch ein zweites Mal nach Vaison la Romain um uns die archäologischen Ausgrabungen anzusehen und uns am Samstag Vormittag ein wenig treiben zu lassen.
Vaison-la-Romaine liegt in der Nähe des Mont Ventoux und ist eine Stadt mit einer 2000 jährigen Geschichte. Einige Teile der Stadt sind von einem beeindruckenden archäologischen und historischen Interesse. Ein Orchester spielt auf dem Marktplatz sehr ambitioniert auf und auch wir genießen diese will kommende Pause.
Am Nachmittag unseres letzten Tages trauen wir uns bereits unter die Boule Profis und verbringen ein paar entspannte Stunden.
Am Bassin du Groseau , knapp zwei Kilometer südöstlich von Malaucène, an der Straße zum Mont Ventoux, entspringt unter einer hundert Meter hohen Felswand der Bach „Groseau“, dessen Wasser die Römer nach Vaison-la-Romaine leiteten. Hier trifft man sich zum Boule spielen, wir sind dabei.
Der letzte Abend klingt wieder in einem der kleinen Restaurants aus. Am folgenden Tag starten wir auf unsere Rückreise und machen noch einen Stopp in Freiburg. Wie der Zufall so will, treffen wir noch einen Freund und verbringen auf dem Weinfest in der Altstadt noch einige schöne Stunden.
Es war eine tolle Reise unter Freundinnen und die Gegend um Malaucene mit den vielen schönen kleinen Dörfern, dem Lavendel und dem Mont Ventoux laden zu einem erneuten Besuch ein.