Saigon und Mekogdelta

Natürlich heißt es Hoh Chi Minh Stadt, aber kein Mensch im Süden von Vietnam gebraucht diesen Namen, alle sagen  noch umgangssprachlich Saigon.

Die Stadt mit ihren 7 Millionen Einwohnern hat sich viel von dem Charme der französischen Kolonialzeit erhalten, präsentiert sich jedoch auch daneben als eine quirlige Metropole mit abertausenden Mopeds.

 

Sehenswert ist neben dem Rathaus auch das Hauptpostamt aus der Kolonialzeit. Es wurde 1886-1891 erbaut. Die eiserne Deckenkonstruktion, das schöne alte Glas und die Landkarten sind einen Besuch wert.

 

Auch die Kathedrale Notre Dame im neoromanischen Stil aus rotem Backstein stammt aus dieser Zeit und ist lohnenswert zu besichtigen. Neben einer Vielzahl noch weiterer bedeutender Gebäuden hat uns jedoch der irre Verkehr in dieser Stadt beeindruckt. Leider blieb nicht mehr Zeit sich darauf einzulassen.

 

Auf der 2 1/2 stündigen Fahrt zu unserem Bootsanleger im Mekongdelta kommen wir durch die Randgebiete Saigons und streifen die umliegenden Reisfelder.

 

In Vietnam herrscht tropisches Monsunklima, das während des ganzen Jahres von warmen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit gekennzeichnet ist

 

Im Süden des Landes herrscht entweder Regen- oder Trockenzeit. Letztere dauert von November bis April. Hier herrschen während des ganzen Jahres 25 bis 35 Grad Celsius.

 

Der Mekong ist ein 4900 km langer Strom in Südostasien der sechs Länder durchquert. Er zählt zu den längsten Flüssen der Welt. Die Quelle des Mekong liegt im Hochland von Tibet.

 

Der Mekong ist die Lebensader des Südens Vietnams und mit seinen neun Seitenarmen, den ssogenannten neun Drachen, mündet er ins Südchinesische Meer.

 

Das 70000 Quadratkilometer umfassende Deltagebiet ist naturgemäß sehr flaches Schwemmland. Aufgrund der von dem Strom mitgeführten Schwebstoffe ist es sehr fruchtbar und bildet die "Reiskammer" des Landes Vietnam.

 

Das Delta ist relativ dicht bevölkert und wird von einem Netz von Kanälen durchzogen. Im Mekongdelta gibt es wenige feste Straßen. Die Nationalstraße 1 ist am besten ausgebaut. Der größere Teil des Verkehrs und des Warenumschlags erfolgt auf dem Wasser.

 

Der südlichste Teil des Mekongdeltas, ist zum Großteil ein Sumpfgebiet und nur noch auf dem Wasser befahrbar.

 

Hauptsächlich besteht die Bevölkerung des Deltas aus Vietnamesen. Etwa 15 Prozent sind Khmer, stammen also aus Kambodscha und wurden als Arbeitskräfte in den Reisfeldern umgesiedelt.

 

Durch den fruchtbaren Schlammboden ist intensive Landwirtschaft  in dem dicht bevölkerten Gebiet möglich, die jährlich eine Produktion von 16 Mio. Tonnen Reis in drei Ernten ermöglicht. Es wird auch "die Reiskammer Vietnams" genannt. Zudem werden Nahrungsmittel wie Fisch, tropische Früchte, Gemüse, Zuckerrohr und Kokosnüsse produziert.

 

Die Mangrovensümpfe bilden im Delta einen Gegensatz zu dem nördlich angrenzenden fruchtbaren und dicht besiedelten Gebiet. Die Wasserlandschaft führt dazu, dass die Einwohner zum größten Teil auf dem Wasser arbeiten, wohnen und leben. Jede noch so kleine Hütte hat hier Zugang zu einem Wasserweg, während eine Anbindung an eine befahrbare Straße längst nicht überall gegeben ist.